- Linus Torvalds, ein finnischer Informatikstudent, startete Linux 1991 als Hobbyprojekt.
- Linux ist heute der Antrieb für die besten Supercomputer der Welt, die Cloud-Infrastruktur und bildet sogar die Grundlage für Android, das führende Betriebssystem für Mobiltelefone.
- Im Serverbereich hat Linux eine dominierende Stellung eingenommen und betreibt schätzungsweise 96 % der weltweit führenden Webserver.
Seit seinen Anfängen als Ein-Mann-Projekt in den frühen 1990er Jahren hat das Linux-Betriebssystem eine erhebliche Expansion erfahren. Vom Betrieb von Webservern bis hin zum Betrieb von Supercomputern - sein Einfluss ist unbestreitbar. Doch wie kam es zu diesem Open-Source-Phänomen? Schauen wir uns die wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung von Linux von einem Studentenprojekt zu einem führenden Betriebssystem an.
Die Geburt von Linux (1991-1994)
Die Geschichte von Linux begann mit dem Konzept von Unix, einem leistungsstarken und vielseitigen Betriebssystem. Unix war jedoch teuer und proprietär, was seine Zugänglichkeit einschränkte. 1984 tauchte ein einfacheres Unix-ähnliches System namens Minix auf und weckte das Interesse eines jungen finnischen Studenten namens Linus Torvalds.
25. August 1991: Linus Torvalds machte einen berühmt gewordenen Beitrag in der MINIX-Newsgroup, in dem er seine Arbeit an einem freien Betriebssystem für 386(486) AT-Klone. Er erklärte, es sei "nur ein Hobby, es wird nicht so groß und professionell wie Gnu". Er ahnte nicht, dass dieses "Hobby" die Welt der Technik revolutionieren würde.
17. September 1991: Die Version 0.01 von Linux wurde veröffentlicht und enthielt den ersten Code und die Grundfunktionen. Die erste brauchbare Version von Linux, Version 0.02, kam im Oktober 1991 heraus und umfasste etwa 10.239 Zeilen Code.
1992: Das Jahr, in dem Linux zum Open Source wurde
In den Anfängen der Entwicklung des Linux-Kernels war seine Verbreitung durch nicht-kommerzielle Lizenzen eingeschränkt. Mit der Veröffentlichung der Version 0.12 im Jahr 1992 wurde jedoch eine wichtige Entscheidung für den Linux-Kernel getroffen. Er wurde neu lizenziert unter der GNU General Public License (GPL)und markierte einen bedeutenden Wandel in der Linux-Entwicklung.
Durch den Wechsel von einer nicht-kommerziellen Lizenz zur GPL wurde Linux zu einer Open-Source-Software, die es jedem erlaubt, den Kernel frei zu verwenden, zu verändern und zu verbreiten. Linus Torvalds selbst hält diese Entscheidung für die beste, die er je getroffen hat.
Der Siegeszug von Linux
Der noch junge Linux-Kernel fand im GNU-Projekt einen perfekten Partner: eine Gruppe, die ein freies und quelloffenes Betriebssystem entwickelte. Das GNU-Projekt stellte wesentliche Komponenten wie Dienstprogramme und Linux-Tools zur Verfügung, die in Kombination mit dem Linux-Kernel die Grundlage für ein vollständiges GNU/Linux-Betriebssystem bildeten.
Mit dem Wachstum von Linux wuchs auch der Bedarf an kompletten Betriebssystemen, die um Linux herum aufgebaut sind. Dieser kritische Bedarf führte zur Schaffung von Linux-Distributionen, oder "Distros".
1992 wurde mit MCC Interim Linux eine der ersten Distributionen veröffentlicht. Andere folgten bald:
- Slackware (1993)
- Debian (1993)
- Red Hat Linux (1994)
- SUSE Linux (1994)
Diese Distributionen packten den Linux-Kernel mit anderer freier und quelloffener Software zusammen, wodurch komplette Betriebssysteme entstanden und die Linux-Entwicklung vorangetrieben wurde.
1994: Linux 1.0.0 ist da
Am 14. März wurde Linux 1.0.0 veröffentlicht, das 176.250 Zeilen Code umfasste und Unterstützung für Intel 80386 (i386)-Systeme mit einem Prozessor bot.
Smoking: Symbol für Linux
1996 kündigte Linus Torvalds an, dass Linux ein Pinguin-Maskottchen haben würde, inspiriert von einem Vorfall, bei dem er während eines Besuchs im National Zoo & Aquarium in Canberra, Australien, von einem kleinen Pinguin gebissen wurde. Larry Ewing erstellte den ursprünglichen Entwurf auf der Grundlage dieser Idee. Der Name Tux, der von James Hughes vorgeschlagen wurde, ist ein Wortspiel aus "Torvalds' UniX" und "tuxedo", das das Aussehen des Pinguins widerspiegelt. Seit seiner Erfindung ist Tux über zwei Jahrzehnte lang das Symbol für Linux geblieben.
1996: Linux-Kernel 2.0
Der Linux-Kernel 2.0 wurde veröffentlicht, mit dem die Unterstützung für mehrere Prozessoren in einem einzigen System (SMP) und eine umfassendere Hardwarekompatibilität eingeführt wurde.
1999: Windows-Erstattungstag
Am 15. Februar 1999 fand ein spielerischer Protest statt, der als "Windows-Rückerstattungstagbekannt wurde, besuchten Linux-Benutzer in aller Welt die Microsoft-Büros und versuchten, die ungenutzten Windows-Lizenzen, die mit ihren Computern geliefert wurden, zurückzugeben.
1998-2000: Eintritt in das Unternehmen
In den späten 1990er und frühen 2000er Jahren kam es zu einem Paradigmenwechsel in der Linux-Entwicklung: das Interesse der Geschäftswelt wuchs. Große Technologieunternehmen begannen, das Potenzial von Linux zu erkennen, was zu mehreren wichtigen Entwicklungen führte:
- 1999: IBM schließt sich mit Red Hat zusammen, Ankündigung von Unterstützung für Linux
- 1999: Dell beginnt mit der Vorinstallation von Linux auf ausgewählten Servern
- 2000: Die GNOME- und KDE-Desktop-Umgebungen werden entwickelt und machen Linux benutzerfreundlicher für Desktop-Benutzer.
- 2000: IBM investierte 1 Milliarde Dollar in die Linux-Entwicklung.
2003: Der Rechtsstreit der SCO-Gruppe
Die SCO-Gruppe (SCO) hat einen juristische Attacke im Jahr 2003 und verklagte IBM auf 1 Milliarde Dollar. Sie behaupteten, Linux enthalte urheberrechtlich geschützten Unix-Code. Dieser Kampf, der letztlich scheiterte, machte deutlich, wie wichtig es ist, den rechtlichen und historischen Kontext des geistigen Eigentums von Linux zu verstehen.
2004: Ubuntu 4.10 veröffentlicht
Am 20. Oktober 2004 veröffentlichte Canonical Ltd. Ubuntu 4.10 mit dem Codenamen "Warty Warthog", eine Distribution, die Linux auch für Nicht-Freaks zugänglich machte und die Verbreitung auf Desktops und Laptops deutlich erhöhte.
2005: Linus Torvalds' Git
Die Entwicklung von Git durch Linus Torvalds revolutionierte die Versionskontrolle, wurde zu einem unverzichtbaren Werkzeug für die Softwareentwicklung und markierte einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung von Linux.
Die Neuzeit und die Zukunft (2011-Gegenwart)
Linux hat seine Reichweite über die traditionellen Computer hinaus erweitert und treibt mobile Geräte wie Smartphones über Android (ein mobiles Betriebssystem, das auf dem Linux-Kernel basiert) und eingebettete Systeme die von intelligenten Fernsehern bis hin zu Industrierobotern alles steuern. Im Bereich des Supercomputing ist Linux dank seiner Effizienz und Skalierbarkeit zur dominierenden Kraft geworden. Es treibt alle der 500 wichtigsten Supercomputer der Welt und ermöglicht bahnbrechende Forschung und Simulationen in verschiedenen Bereichen.
Der Aufstieg des Cloud-Computing hat die Position von Linux weiter gefestigt. Cloud-Plattformen wie Amazon Web Service (AWS) und Google Cloud Platform (GCP) setzen für ihre Infrastruktur hauptsächlich auf Linux. Außerdem basieren Containerisierungstechnologien wie Docker und Kubernetes, die eine effiziente Anwendungsbereitstellung ermöglichen, auf der Grundlage von Linux.
Im April 2015 wurde die Version 4.0 des Linux-Kernels veröffentlichtveröffentlicht, die erhebliche Verbesserungen der Live-Kernel-Patching-Funktionen enthält. Live-Patching ermöglicht die Anwendung von Kernel-Updates, ohne dass ein Neustart des Systems erforderlich ist. Es ist jedoch kein völlig neues Konzept im Linux-Ökosystem. Lösungen wie Ksplice von Oracle gibt es schon seit einiger Zeit. Sie bieten Live-Patching exklusiv für Oracle Linux-Benutzer mit einem Premier Support-Abonnement.
Der Blick in die Zukunft zeigt, dass die Linux-Evolution weiter voranschreitet, angetrieben von mehreren wichtigen Trends:
- Verstärkter Fokus auf Sicherheit und Containerisierung
- Fortschritte im Echtzeit-Computing für kritische Systeme
- Kontinuierliche Expansion in neuen Bereichen wie KI und maschinelles Lernen
- Wachsende Akzeptanz in Desktop-Umgebungen
Abschließende Überlegungen
Die Entwicklung von Linux von einem studentischen Nebenprojekt zu einem Eckpfeiler der modernen Computertechnik ist ein Beweis für die Kraft der Open-Source-Zusammenarbeit und der Innovation. Während sich die Technologie weiterentwickelt, steht Linux an vorderster Front und ist bereit, sich anzupassen und zu wachsen. Seine Anpassungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und von der Community betriebene Entwicklung haben seinen Platz in der Welt der Technik gefestigt und versprechen eine Zukunft voller aufregender Möglichkeiten.
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Erfahren Sie mehr über Linux in unserer youtube-Serie Ep6: https://www.youtube.com/watch?v=wTXAejhM7JA&t=1s


